VogtlĂ€ndische BĂ€cker ĂŒberraschen mit XXL-Brot Landrat Hennig
Im Prozess um die drei Plauener Babyleichen ist am Mittwoch im Landgericht Zwickau das Urteil gefallen. Die Angeklagte Susann F. wurde am 17. Verhandlungstag zu 8 Jahren Haft verurteilt, teilt das Gericht mit.
Das Gericht hat die Angeklagte schuldig gesprochen wegen Totschlag in zwei FĂ€llen. Im Fall um das Kind Celine erfolgte ein Freispruch, so das Gericht. BegrĂŒndet wurde dies damit, dass es bezĂŒglich dieses Kindes nicht von der Schuld der Angeklagten ĂŒberzeugt war. Die Angeklagte hatte sich in Vernehmungen vor der Polizei dahin eingelassen, dass dieses Kind zur Adoption freigegeben werden sollte und einem natĂŒrlichen Tod gestorben sei.
Unterlassene Hilfe bei Lisa und Marie
TatsĂ€chlich wurde dieses Kind im Gegensatz zu den anderen beiden Kindern im Krankenhaus geboren. Erst nachdem das Kind von der Angeklagten mit nach Hause genommen worden war, verstarb es dort. Bei den anderen beiden Kindern Lisa und Marie war das Gericht der Ăberzeugung, dass diese durch Unterlassen der notwendigen Versorgung von Neugeborenen zu Tode gekommen sind und nicht eines natĂŒrlichen Todes gestorben sind.
Wesentliche UmstĂ€nde fĂŒr das Gericht waren das Verheimlichen der Schwangerschaften durch die Angeklagte sowie die Geburten zu Hause. Die genauen Todesursachen konnten trotz einer Obduktion der Leichen nicht mehr festgestellt werden, weil die Leichen stark verwest waren. Die Leichen wurden erst Ende November.2007 aufgefunden.
Taten waren vermutlich lange geplant
Das Geicht war der Ăberzeugung, dass diese beiden Taten lange vor den jeweiligen Geburten von der Angeklagten geplant waren. Es handelte sich in beiden FĂ€llen nicht um spontane TatentschlĂŒsse unmittelbar vor oder nach den Geburten.
Das Gericht ist im StrafmaĂ unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft geblieben, weil zum einen der Schuldspruch nur fĂŒr zwei und nicht fĂŒr drei getötete Babys erfolgte. Zum anderen hat das Gericht zu Gunsten der Angeklagten eine erheblich verminderte SteuerungsfĂ€higkeit angenommen auf Grund des starken Erschöpfungszustandes nach den Geburten. Dies ergab sich aus einem Gutachten.
Spur zog sich durch ganz Plauen
Die drei weiblichen Babyleichen wurden Ende 2007 in einem Keller und in einer TiefkĂŒhltruhe sowie auf einem Balkon gefunden. Die MĂ€dchen wurden in den Jahren 2002 bis 2005 geboren. Die Spuren fĂŒhren dabei durch ganz Plauen. Die Frau ist innerhalb kurzer Zeit öfters in der Stadt umgezogen. (mr)
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Foto:
In diesem Haus wohnte die Angeklagte zeitweise. Auch hier wurde eine Babyleiche 2007 entdeckt. Bild: Polizei
04.03.2009