- Mittwoch, 3 September 2025, 08:03 Uhr | Lesezeit ca. 2 Min.
Bücher als Geldanlage: Vorsicht vor hohen Kosten
Verbraucherzentrale warnt vor fragwürdigen Faksimile-Angeboten im oberen Vogtland
Im oberen Vogtland lockt eine Firma mit der Aussicht auf lukrative Buchverkäufe. Statt eines Gewinns droht Kunden aber vor allem eines: hohe Rechnungen für wenig Leistung.

Hohe Kosten für einfache Gutachten
Im oberen Vogtland sorgt derzeit ein Angebot für Aufsehen, das sich an Sammler von Faksimile-Ausgaben richtet. Die Firma verspricht die Bewertung und den Weiterverkauf teurer Bücher – tatsächlich müssen Interessierte jedoch tief in die Tasche greifen, ohne garantierten Erfolg.
„Viele Käufer haben in den vergangenen Jahren mehrere zehntausend Euro für Bücher von Bertelsmann oder DOMI exclusiv ausgegeben“, erklärt Heike Teubner, Leiterin der Verbraucherzentrale in Auerbach. Die Hoffnung auf einen lukrativen Weiterverkauf nutzen Anbieter wie diese aus, kritisiert sie.
Bereits auf der ersten Seite des Vertrags wird das Widerrufsrecht ausgeschlossen. Für eine sogenannte Begutachtung verlangt die Firma fast 7.000 Euro, ohne dass der tatsächliche Wert der Sammlung ermittelt wird. „Es handelt sich nur um eine Auflistung des Bestands unter dem Deckmantel eines Gutachtens“, so Teubner. Ein Verkaufsversprechen enthält der Vertrag nicht.
Gefahr für Käufer
Die Konsequenz: Verbraucher zahlen hohe Summen, ohne sicher sein zu können, ihre Bücher jemals mit Gewinn verkaufen zu können. Viele der betroffenen Bücher seien bereits in den 1990er-Jahren überteuert verkauft worden – die damals gezahlten Summen sind heute auf dem Markt kaum noch realistisch.
„Ob sich heute überhaupt noch Käufer für diese Sammlungen finden, ist fraglich“
Heike Teubner, Leiterin der Verbraucherzentrale Auerbach
Die Verbraucherzentrale Auerbach rät deshalb zur Vorsicht. Angebote, die hohe Gebühren verlangen, stehen in keinem Verhältnis zu der tatsächlich erbrachten Leistung und bergen ein erhebliches Risiko für Sammler.
Wer Unterstützung beim Widerruf benötigt, kann sich direkt an die Beratungsstelle wenden – Termine sind online oder telefonisch unter 03744-21 96 41 buchbar.