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Wasserballer schaffen Sprung in erste Liga

Plauener erfüllen sich Traum

Selten war ein Turnier um den Aufstieg in die erste Wasserball-Bundesliga so spannend wie in diesem Jahr. Das kann man aus Plauener Sicht gut beurteilen, schließlich war es das vierte Aufstiegsturnier mit Plauener Beteiligung in den letzten fünf Jahren.

Die Wasserfreunde Fulda konnten sich gegen alle beteiligten Mannschaften durchsetzten und sicherten sich den Turniersieg. Auf Rang Zwei spielten sich die Männer des SVV Plauen und lösten damit das zweite Ticket für das deutsche Wasserball-Oberhaus. Die Plätze drei und vier belegten Gastgeber SpVg Laatzen sowie der Düsseldorfer SC.

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Nach Duisburg 2009, Leimen/Mannheim 2010, Brambauer/Hamm 2012 folgte Hannover 2013, wo die Wasserballmannschaft des Schwimm – Vereins „Vogtland“ Plauen nun doch noch den Aufstieg geschafft hat. Das qualitativ hochwertig besetzte Turnier begann für die Plauener 11:00 Uhr mit dem Spiel gegen die Wasserfreunde Fulda. Die Süd-Vertreter wurden in Ihrer Landesgruppe souverän Meister und Pokalsieger und wollten den Aufstieg unbedingt schaffen. Diesen Ehrgeiz bekamen die Plauener sofort zu spüren und mussten sich dem späteren Turniersieger mit 11:5 (4:0; 2:4; 3:1; 2:0) geschlagen geben.

Coach Neubauer beschreibt: „Das Spiel gegen Fulda war eines der Schwächsten, dass wir seit langem gezeigt haben. Viele Unkonzentriertheiten, individuelle Fehler und vergebende Chancen machten den Fuldaern das Leben leicht. Gleich zu Beginn des Spiels lagen wir 4:0 zurück, sodass ein Sieg in weite Ferne rückte.“ Im zweiten Spielabschnitt kämpften sich die Plauener wieder auf 5:4 ran, mussten sich den erfahrenen Fuldaern schlussendlich doch geschlagen geben. Neubauer: „In diesem Spiel waren die Fuldaer eindeutig das bessere Team. Uns gelang es nicht die Zuordnungsprobleme des ersten Viertels in den Griff zu bekommen und unsere wenigen Chancen zu verwandeln. Oftmals scheiterten wir einfach auch am Torwart.“ Dieser ist kein Unbekannter. Novak Jelic war bereits Nationaltorhüter der Wasserballnation Montenegro und hielt den Hessen im gesamten Turnier den Rücken frei. In den beiden anderen Spielen setzten sich sowohl die Fuldaer als auch die Laatzener gegen Düsseldorf durch, sodass mit einem Sieg von Laatzen gegen Plauen beide Aufsteiger bereits Samstagabend festgestanden hätten. Doch genau diese Situation verhinderten die Vogtländer durch ein grandioses Spiel gegen die Gastgeber.

Um 20:30 Uhr, wollten die Plauener eine Wiedergutmachung für den verpatzten Turnierauftakt. Gegen den Landesgruppe Nord-Vertreter SpVg Laatzen konnte man eine völlig ausgewechselte Plauener Mannschaft bestaunen. Nach einer sehr deutlichen Ansprache von Coach Jörg Neubauer Co-Trainer István Kelemen stiegen hochmotivierte, siegeshungrige Plauener in das Wasser und zeigten gegen Laatzen was wirklich in Ihnen steckt. „Die Mannschaft spielte konzentriert und ruhig. Die Fehler aus der ersten Partie wurden fast vollständig abgestellt und die Chancen kaltblütig genutzt. Die Mannschaft spielte erstklassigen Wasserball.“ Besonders großen Anteil am 10:6-Sieg (3:2; 3:1; 3:2; 1:1) hatte Kapitän Stephan Roßner, der drei Tore beisteuerte, aber auch Keeper Richard Noack, der unzählige Würfe exzellent parierte. Durch diesen harterkämpften Sieg wirbelten die Vogtländern die Turniertabelle gehörig durcheinander, sodass die Entscheidung erst am Sonntag fallen konnte.

Um 11 Uhr des zweiten Turniertages schnürten die Plauener ihre Kappen, um gegen den Düsseldorfer SC anzutreten. Die Westdeutschen Meister unterlagen bislang Fulda und Laatzen und hatten keine Chancen mehr auf einen Aufstiegsplatz. Ohne einen Sieg gegen Düsseldorf hätte man in Plauen aber alle DWL-Träume begraben können. Dementsprechend motiviert begannen die Jungs von Trainer Jörg Neubauer. Nach einer hartumkämpften Anfangsphase konnten sich die Plauener bereits im zweiten Spielabschnitt recht deutlich absetzten und diesen Vorsprung über die Zeit retten. Schlussendlich stand es 11:6 (2:2; 5:2; 2:1; 2:1) für die Ost-Vertreter. Nun begann das Bangen und Hoffen. Das letzte Spiel des Turniers musste die Entscheidung bringen. Sollten die Gastgeber aus Laatzen/Hannover gegen Fulda gewinnen, hätte das schlechtere Torverhältnis den Aufstieg des SVV Plauen noch verhindern können, bei einem Sieg von Fulda gegen Laatzen wäre Plauen und Fulda aufstiegsberechtigt. So kam es letztendlich auch. Der hartumkämpfte Wasserballkrimi endete vor über 300 Zuschauern mit 9:7 (2:2; 1:1; 3:4; 3:0) für die Wasserfreunde Fulda.

Rahmenbedingungen müssen stimmen

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Fulda kehrt seit fast 30 Jahren in die Deutsche Wasserballbundesliga zurück. Die Plauener hingegen sind erst die vierte Mannschaft aus den neuen Bundesländern, die den Weg die deutsche Wasserballliga bestreiten könnten. Lediglich Magdeburg, Potsdam und Brandenburg waren bzw. sind in der DWL vertreten. Coach Neubauer: „Wir haben uns nun dieses langjährigen Traum von der 1. Liga erfüllt. Nun müssen wir schauen ob wir dieses „Abendteuer“ organisatorisch und finanziell meistern können.

Das unsere Mannschaft aus vielen Studenten besteht, die den größten Teil ihrer Zeit außerhalb von Plauen verbringen ist kein Geheimnis. Insofern werden wir uns in den kommenden Tagen und Wochen intensiv mit den Rahmenbedingungen beschäftigen, nach weiteren Sponsoren Ausschau halten und die Zeit die uns für eine Entscheidung bleibt vollständig nutzen. Wir sind ein starker Verein und haben hart für dieses Ergebnis trainiert. Dennoch fällt uns die Entscheidung nicht leicht.“ so der Erfolgstrainer.

Die Plauener verabschieden sich nun nach einer langen Saison in die Sommerpause, bevor im September die Vorbereitung der neunen Saison beginnt. Ob diese in der DWL oder erneut in der 2. Wasserballiga Ost stattfindet, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch offen. (few)

2013-07-23

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