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EgroNet bleibt ein Erfolgsmodell

Bilanz auf Mitgliederversammlung gezogen

Das länderverbindende Mobilitätssystem „EgroNet“ erfreut sich im Vierländereck Tschechien, Bayern, Thüringen und Sachsen nach wie vor großer Beliebtheit. Von Einwohnern und Gästen der Region werden die Nahverkehrsangebote sehr gut angenommen, heißt es vom Verkehrsverbund Vogtland.

Wie im Jahr davor wurden auch 2013 knapp 50.000 EgroNet-Tickets verkauft. Das konnte auf der 11. Mitgliederversammlung des Kooperationsverbundes im November in der Vogtland Arena Klingenthal festgestellt werden. „Wichtig für die Zukunft ist es, gemeinsam neue Formen für den Nahverkehr zu erschließen“, betonte Dr. Tassilo Lenk, Landrat des Vogtlandkreises und Vorsitzender des EgroNet-Kooperationsverbundes. Deshalb drehte sich während der Beratung viel um das das Thema „Zukunft der Mobilität im ländlichen Raum“.

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Nicht nur Vertreter der 16 Mitglieder, das sind Landkreise, Städte und Verkehrsverbünde im Vierländereck, nahmen an der Beratung teil, sondern auch Mitarbeiter der kooperierenden Bus- und Bahnunternehmen sowie Verkehrsexperten. Zu ihnen gehörten die Landräte Klaus-Peter Söllner (Landkreis Wunsiedel) und Dr. Oliver Bär (Landkreis Hof) sowie die Oberbürgermeister Pavel Vanousek (Cheb / Eger) und Ralf Oberdorfer (Plauen). Herzlich dankte Dr. Tassilo Lenk den früheren Landräten Bernd Hering (Hof) und Simon Wittmann (Neustadt an der Waldnaab), die das EgroNet über viele Jahre aktiv mitgestalteten.

Thorsten Müller, Geschäftsführer der Verkehrsverbund Vogtland (GmbH), konnte im Rechenschaftsbericht eine Reihe positiver Fakten darlegen. So wurde die Elektrifizierung der Sachsen-Franken-Magistrale bis Hof erfolgreich in Betrieb genommen wurde. Der Knoten Hof konnte mit kurzen Umsteigezeiten erhalten werden. Seitens der Tschechischen Bahn wurde das Einzugsgebiet des EgroNet-Tickets östlich von Karlovy Vary (Karlsbad) bis Chomutov (Komotau) erweitert, moderne Züge sind im Einsatz, Gleise und Bahnsteige wurden erneuert.

Alle vier Stunden rollen Züge von Gera nach Cheb

Für die Strecke Gera – Plauen – Cheb (Eger) wurden zwischen Verkehrsunternehmen und Aufgabenträgern für den Schienenpersonennahverkehr ein neues Bedienprogramm und neue Fahrzeiten vereinbart. Dadurch werden ab Dezember 2014 alle vier Stunden Züge durchgehend von Gera nach Cheb (Eger) und zurück fahren, benötigen dafür 30 Minuten weniger als bisher. Mit der Inbetriebnahme des Bahnhofs Plauen – Mitte im Juni 2015 wird diese Strecke weiter aufgewertet.

Elektrifizierung in Nordbayern voranbringen

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Wichtige Aufgabe ist es nun, die Elektrifizierung der Eisenbahnlinien in Nordbayern weiter voranzutreiben. Dafür hat sich erfolgreich die Interessengemeinschaft Elektrifizierung Bayreuth – Hof / Cheb gegründet. Die Mitgliederversammlung fasste den Beschluss, dass der EgroNet-Kooperationsverbund Mitglied dieser Interessengemeinschaft wird, weil nur durch eine vollständig elektrifizierte Strecke zwischen Nürnberg und Dresden komfortablere und schnellere Züge eingesetzt werden können. Die EgroNet-Region benötigt für ihre weitere Entwicklung optimale Verkehrsanbindungen sowohl an die sächsischen Oberzentren Chemnitz und Dresden als auch an die bayrische Metropolregion Nürnberg sowie über Cheb (Eger) nach Karlovy Vary (Karlsbad) und über Regensburg Richtung München und Passau.

Wie in den Vorjahren wurden 19 regionale Ausstellungen, Veranstaltungen und Volksfeste sowie vier überregionale Messen genutzt, um für das EgroNet zu werben. Der vom Verkehrsverbund Vogtland herausgegebene EgroNet-Fahrplan, Flyer zum EgroNet-Ticket, der EgroNet-Tourenführer und andere Druckerzeugnisse sind weiterhin gefragt und werden aktualisiert. Die EgroNet-Homepage wird derzeit komplett überarbeitet, um sie kundenfreundlicher, übersichtlicher und attraktiver zu gestalten. Außerdem wurde bei regionalen Radiostationen Werbung für das EgroNet geschaltet. Thorsten Müller verwies aber auch darauf, dass sich die Finanzierung des Schienenverkehrs für das kommende Jahr gesetzlich noch nicht beschlossen ist, wodurch sich Probleme bei der Beibehaltung der bestehenden Angebote ergeben könnten.

Die Mitgliederversammlung wählte einstimmig Michal Pospisil, Vizebürgermeister der Stadt Cheb (Eger), als stellvertretenden Vorsitzenden des EgroNet-Kooperationsverbundes.

Im zweiten Teil der Beratung legten Professor Dr. phil. habil. Max Welch Guerra, Professor für Raumplanung und Raumforschung an der Bauhaus-Universität Weimar, Prof. Udo Onnen-Weber von der Hochschule Wismar und Leiter des Kompetenzzentrums ländliche Mobilität an der Hochschule Wismar, sowie Dr. Vít Janoš von der Technischen Universität aus Prag verschiedene Erkenntnisse dar, wie gerade im ländlichen Raum der öffentliche Personennahverkehr künftig gestaltet werden kann. Dabei wurde deutlich, dass der demografische Wandel nur gemeistert werden kann, wenn neue Angebote den Menschen die erforderliche Mobilität gewährleisten.

Prof. Udo Onnen-Weber dazu: „Das Projekt Inmod geht von der Vorstellung weg, dass der Bus kreuz und quer über die Dörfer fahren muss, um die Fahrgäste möglichst von der Haustür abzuholen. Damit wird er langsam und unattraktiv. Inmod setzt dem die Idee entgegen, dass ein zeitgemäßes öffentliches Nahverkehrssystem für den ländlichen Raum nur als schnelles und vernetztes System zu denken ist.“

Zum Abschluss nutzen Teilnehmer der EgroNet-Mitgliederversammlung die Möglichkeit, sich in der Vogtland Arena umzuschauen. Hier wird in 10 Tagen das Weltcup-Opening der Skispringer ausgetragen. Die gesamte Weltspitze der Schanzenadler hat sich angesagt und derzeit wird der notwendige Kunstschnee produziert. Die Wettkämpfe vom 21. bis 23. November sind die bedeutendsten sportlichen Entscheidungen in der EgroNet-Region und können natürlich auch mit öffentlichen Nahverkehrsmitteln besucht werden. (text/foto:vvv/g.brand)

2014-11-30

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