Anzeige

Vogtlandkreis reagiert auf „Focus-Money“-Studie

Region Schlusslicht bei der Wirtschaftskraft

031213 Stadt PlauenEiner Studie von Focus-Money zufolge hat das Vogtland zusammen mit dem Erzgebirge die geringste Wirtschaftskraft in Sachsen. Beide Kreise belegen in dem Vergleich Platz 360. Gewinner im Freistaat ist die Stadt Leipzig. Nun reagiert der Vogtlandkreis auf das Ergebnis.

Anders wie bei belegbaren Zahlen zur Arbeitslosigkeit und zur Industriearbeitsdichte, die auf gleicher Berechnungsgrundlage regelmäßig vorliegen, haben Rankings wie die von Focus Money verschiedene Datengrundlagen, heißt es aus dem Landratsamt des Vogtlandkreises. Nicht anders seien die unterschiedlichen Ergebnisse zu bewerten.

Anzeige

„Bekannt ist, dass man mit verschiedenen Rankings auch verschiedene Ergebnisse erhält, insbesondere in Abhängigkeit der Wichtung bzw. durch die Auswahl der zugrunde gelegten Kriterien“, sagt die vogtländische Wirtschaftsförderin Marion Päßler.

Landratsamt kommt auf Platz fünf in Sachsen

Sie kommt mit den Regionaldaten für die Förderrichtlinie und damit die Grundlage für die Wirtschaftsförderung der sächsischen Regionen zu einem anderen Ergebnis. Mit dem vom Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) zugrunde gelegten Indikatoren (Einkommen der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten, Arbeitslosenquote, Infrastrukturindikator und Bruttoinlandsprodukt für ein Ranking/Landesbewertung) liegt der Vogtlandkreis auf Platz fünf und damit besser als die hochgeförderte Stadt Leipzig mit ihren renommierten Ansiedelungen.

“Diese Einschätzung wurde schon beim letzten Ranking 2011 getroffen und kritisiert, weil die daraus resultierende niedrigere Fördermittelkulisse des Freistaates seit 2011 direkt auf den Landkreis bei Investitionen in die gewerbliche Wirtschaft und in die wirtschaftsnahe Infrastruktur wirkt. Denn nach der Focus-Einschätzung würde der Vogtlandkreis höchstgefördert bleiben”, erklärt Marion Päßler.

Sind wir im Wirtschaftsvergleich also gut oder schlecht, oben oder unten?

Anzeige

Ein großes Problem unserer Region ist laut Päßler die vergleichsweise geringe Bruttowertschöpfung je Erwerbstätiger. Positiv ist dafür die Arbeitsplatz- bzw. Kitaversorgung sowie die in Sachsen niedrigste Arbeitslosenquote. Interessant sei auch die Tatsache, dass die Stadt Dresden nur ein verfügbares Einkommen privater Haushalte je Einwohner von 16 957 Euro ausweist, allerdings eine Investition im verarbeitenden Gewerbe je Beschäftigen (2011) von 73 056 Euro habe.

Die Wirtschaftsförderin schlussfolgert aus dem Vergleich: „Im Focus Ranking werden rein wirtschaftliche und damit unternehmerische Zahlen verglichen und keine weichen bzw. infrastrukturellen Faktoren die vom Landkreis beeinflusst werden könnten.“

Zahlen aus der „Focus-Money“-Studie:

Rang unter den 388 Landkreisen: 360
Veränderung der Bevölkerung von 2011 zu 2012 in Prozent: -0,93
Verfügbares Einkommen privater Haushalte je Einwohner (2011) in Euro: 17.653
Veränderung der Erwerbstätigenzahl von 2010 zu 2011 in Prozent: -0,46
Arbeitslosenquote (2012) in Prozent: 8,30
Veränderung des Bruttoinlandsprodukts von 2010 zu 2011 in Prozent: 1,52
Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen (2011) in Euro: 41.104
Investitionen im verarbeitenden Gewerbe je Beschäftigten (2011) in Euro: 9.198

Der Vogtlandkreis werde 2014 unter anderem weiter für neue Investitionen auf hochwertige Arbeitsplätze werben, die Investitionsneigung der Unternehmen weiter unterstützen und sich für eine gerechte Lohnentwicklung einsetzen, heißt es. (mar)

2014-01-07

Anzeige

vorherigen Artikel lesen

Erneut Gold für Sternquell-Bier

nächsten Artikel lesen

Uwe Steimle mit Gastspiel in Plauen