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Wie vor 25 Jahren: Trabi-Welle rollt nochmal von Plauen nach Hof

Partnerstädte erinnern an Grenzöffnung vor 25 Jahren

041114 Trabi 2Es ist eine der wohl spektakulärsten Aktionen innerhalb der Feierlichkeiten zum 25. Jubiläum der innerdeutschen Grenzöffnung: Die Städte Hof und Plauen machen am 9. November die Ereignisse rund um die Maueröffnung noch einmal lebendig und holen die Bilder der damaligen Zeit ins Bewusstsein zurück.

Insgesamt 100 Fahrzeuge, darunter Trabis und Wartburgs, werden ab 11 Uhr von Plauen aus über die B173 in die Partnerstadt Hof rollen. Dabei passieren sie auch die ehemalige deutsch-deutsche Grenzstation bei Ullitz, wo sich symbolhaft noch einmal ein Schlagbaum hebt.

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Albrecht Gemeinhardt war der erste mit seinem Trabant

041114 Trabi 3Albrecht Gemeinhardt aus Sachsgrün (ersten beiden Fotos) war mit seinem Trabant der erste, der bei Ullitz über die Grenze fuhr. Das der Übergang über Nacht geöffnet wurde, bekam der Sachsgrüner durch Zufall mit. Mit Blumen und über einen Schleichweg machte er sich auf den Weg Richtung Westen. So stand er mit seinem Trabi als erster am Zaun. Das Bild mit seinem Trabant ging damals durch alle Medien. Es war die Fahrt seines Lebens.

Dass der Konvoi durch Ullitz führt, hat einen historischen Hintergrund: Am 12. November 1989 wurde aufgrund des immer stärker zunehmenden Fahrzeugverkehrs auf der damaligen Transitstrecke bei Hirschberg/Rudolphstein ein weiterer Übergang auf der F 173 (DDR-Bezeichnung)/B 173 (bundesdeutsche Straßenbezeichnung) bei Ullitz eröffnet. Tausende von DDR-Besuchern strömten nach Oberfranken um Begrüßungsgeld zu empfangen.

041114 Trabi 1Die Organisatoren des Trabi-Konvois am Sonntag haben es bei ihren Vorbereitungen nicht an Detailliebe fehlen lassen: Nachdem die Oberbürgermeister beider Partnerstädte, Ralf Oberdorfer aus Plauen und Dr. Harald Fichtner aus Hof, in Ullitz noch einmal die Grenze geöffnet haben, warten auf bayerischer Seite sogar Passanten mit Geschenken auf die aus der ganzen Bundesrepublik anreisenden Fahrer. Doch mehr noch: „Auch Grenzbeamte in historischen Uniformen werden vor Ort sein und gute Fotomotive liefern“, so Steffi Behncke von der Stadtverwaltung Plauen.

Von Ost nach West für Dieter Weith aus Oberfranken

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041114 Trabi 5Mit dabei ist auch Dieter Weith aus Mainleus bei Kulmbach. Der Oberfranke ist seit dem Fall der Mauer Trabi-Fan. Als Vertreter für Nähmaschinen arbeitete er damals in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Schnell verliebte er sich in die für ihn ungewöhnlichen “Stinker”. 2004 kaufte sich Dieter Weith dann seinen eigenen Trabi. Ein himmelblauer Trabant aus dem Jahr 1990 mit Polo-Motor.

Ziel ist die Hofer Freiheitshalle

Der Weg des Konvois führt dann zur Hofer Freiheitshalle, wo zu Wendezeiten viele DDR-Bürger auf Feldbetten Unterschlupf fanden. „Am 9. November 2014 nun warten zwar keine Feldbetten, aber das Technische Hilfswerk mit einem Imbiss und heißen Getränken auf die Teilnehmer der historischen Fahrt. Wir rechnen gegen 13 Uhr mit dem Eintreffen der Fahrzeuge in Hof“, erklärt Jürgen Stader aus der Hofer Hauptverwaltung. Angeführt werden die historischen Fahrzeuge durch Albrecht Gemeinhardt aus Sachsgrün, der schon vor 25 Jahren als Erster mit seinem Trabant die Grenze passierte.

Geplanter Ablauf im Detail:

10.00 Uhr Treffen der ca. 100 Trabis in Plauen am Oberen Bahnhof
11.15 Uhr Abfahrt des Konvois in Plauen
12.00 Uhr „Die Grenze wird dicht gemacht“ – Sperrung der B 173 am authentischen Ort mit anschl. „Grenzöffnung“ durch die Oberbürgermeister und Landräte (kurze Grußworte).
12.15 Uhr Der damals schon 1. Trabant fährt durch die geöffnete Sperranlage Richtung Westen; am Steuer: wie damals Albrecht Gemeinhardt aus Sachsgrün
13.00 Uhr Ankunft der Fahrzeuge am Volksfestplatz hinter der Freiheitshalle, dort Versorgung durch „Feldküche“ des THW mit Kartoffelsuppe, Tee und Softdrinks

Ein Hinweis: Für Besucher aus Hof organisiert die Stadt Hof einen Bus-Shuttle nach Ullitz, da dort keine Parkplätze vorhanden sind. Der Bus nach Ullitz fährt an der Freiheitshalle um ca. 11 Uhr ab. Anmeldungen für den Bustransfer nimmt Jürgen Stader unter Tel. 09281/815-1116 und per Email unter juergen.stader@stadt-hof.de entgegen. (mar/plauen/foto:obs:stadthof)

2014-11-04

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